Die Bedeutung des Darms

Darmwand und Mikrobiota

Ein gut funktionierender Darm ist essenziell für die Gesundheit des Menschen. Er stellt mit seiner Oberfläche von 400 qm das eigentliche Kommunikations-, und Kontaktorgan mit der Umgebung, also der Außenwelt dar. An der Darmwand entscheidet sich zum einen, wie effizient wir Nährstoffe aus dem Essen aufnehmen und somit, wie gut unsere Körperzellen mit Energie und Vitalstoffen versorgt werden. Ausserdem ermöglicht die Darmwand die Ausscheidung von Giftstoffen in das Darmlumen. Gleichzeitig muss aber durch ein komplexes Abwehrsystem verhindert werden, dass Schadstoffe und Krankheitserreger mit der Nahrung in den Körper eindringen können. Etwa 70 % der immunologisch aktiven Zellen des Menschen befinden sich daher in der Darmschleimhaut und sind wichtiger Bestandteil des Immunsystems im Körper.

Bei der Bewältigung dieser Aufgaben spielt neben einem speziellen anatomischen Aufbau der Darmwand deren Besiedlung und Interaktion mit Mikroorganismen eine entscheidende Rolle. Die Gesamtheit dieser Mikroorganismen im Darm nennt man intestinale Mikrobiota. Sie macht mit bis 2 kg Gewicht etwa 3 % des Körpergewichtes aus. Dabei ist die Diversität, also die Vielfalt der Mikrobiota entscheidend für deren eigene Stabilität und für eine gute Barrierefunktion der Darmwand. 

Störungen

"Dieses fein abgestimmte System kann durch verschiedene Ursachen aus dem Gleichgewicht gebracht werden"

Mögliche Folgen

"Beschwerden, die als Folge von einem nicht intaktem, gestörtem Darm auftreten können sind sehr vielfältig"

Maßnahmen

"Diagnostik und Therapie"

Die Diagnose bei einer Darmproblematik oder damit zusammenhängenden Beschwerden erfolgt über eine Stuhlanalyse im Labor, die Hinweise auf die Darmmikrobiota, Verdauungsenzyme, Verdauungsrückstände und den Zustand der Darmschleimhaut gibt. Die Stuhlprobe entnehmen Sie selbstständig nach Anweisung zu Hause und schicken Sie an ein von mir ausgewähltes Fachlabor. Ggf. sind Zusatzuntersuchungen im Blut oder in Form von Atemgas-Testungen erforderlich.

Zusammen mit einer ausführlichen Anamnese bildet die Stuhluntersuchung die Basis für eine erfolgreiche Darmtherapie. 

Um das natürliche Gleichgewicht der Darm-Mikrobiota zu fördern und zu stabilisieren und eine geschädigte Darmschleimhaut zu regenerieren, bietet die Mikrobiologische Therapie nachhaltig wirksame Behandlungsmöglichkeiten. Neben gezielter Ernährung kommen Präbiotika und Probiotika zum Einsatz sowie ggf. Schleimhaut-Therapeutika, Mikronährstoffe und pflanzliche Substanzen. Meist müssen auch die oberen Verdauungsorgane, Leber/Galle, Magen und Bauchspeicheldrüse mit unterstützt werden, um eine gut funktionierende Verdauung zu ermöglichen und ein gesundes, ausgewogenes Darmmilieu wieder herzustellen.

Zu einer ganzheitlichen Darmtherapie gehören ggf. aber auch Änderungen im Lebensstil, wie Stressabbau/Entspannung und mehr körperliche Bewegung.